franz. Manager und Politiker; Konzernchef (PDG) von Saint-Gobain 1980-1986, ab 1960 bei dessen Vorläuferkonzern Pont-á-Mousson Vorstand; Minister für Industrie und Regionalentwicklung 1988-1991; Direktor der ENA 1986-1988; Bürgermeister von Saint-Girons 1989-1995; zahlreiche Aufsichtsmandate in der Wirtschaft und mehrfach Leiter staatlicher Expertenkommissionen (Bildung, Migration)
* 21. November 1926 Montpellier/Hérault
† 16. Juli 2021 Paris
Herkunft
Roger Fauroux war der Sohn eines Schulrektors im südwestfranzösischen Montpellier. Sein aus einer Bauernfamilie am Fuß der Pyrenäen (Département Ariège) stammender Großvater war Schul-Hausmeister gewesen. Der von seiner Mutter im katholischen Glauben erzogene F. hatte einen Bruder, der 1943 im Zweiten Weltkrieg fiel.
Ausbildung
F. besuchte erst ein Gymnasium in Carcassone ebenfalls im Südwesten und dann eines im ostfranzösischen Besançon. 1947 gewann er einen landesweiten Wettbewerb im Fach Deutsch, was ihm den Wechsel auf das exklusive Lycée Henri IV. in Paris eröffnete. Dort studierte er dann auch an der École normale supérieure, die er mit der Licence in Germanistik abschloss. Zwischenzeitlich verbrachte er ab 1948 einige Zeit in der französisch besetzten Zone in Deutschland. Nach dem Examen unterrichtete er in Metz sowie in der nunmehrigen Bundesrepublik. 1954 bis 1956 absolvierte er die École nationale d'administration (ENA). Später, in den 1970er Jahren, erwarb er neben dem Beruf den Licence-Grad in ...